DIE RUINE DER WASSERBURG

Die Burgruine ist der Rest einer alten Wasserburg aus dem 12./13. Jahrhundert, die als Grenzfestung zwischen den Markgrafen von Meißen und den Burggrafen von Dohna errichtet wurde.Von der ursprünglichen Struktur sind heute ein 12 Meter hoher Turm mit einer Mauerstärke von 1,5 Metern und ein Mauerfragment von 18 Metern Länge erhalten. Der Turm besteht aus Unter- und Obergeschoss und verfügt über mehrere Schießscharten. Das Untergeschoss wird durch ein Kuppelgewölbe abgedeckt, in dessen Mitte man einst durch ein heute noch vorhandenes viereckiges Loch von oben gelangen konnte.

Bereits Ende des 12. Jahrhunderts ließen sich die ersten Bewohner unter dem Schutz der Wasserburg nieder. Entgegen einiger Legenden gibt es keine Hinweise darauf, dass die Anlage jemals eine Raubritterburg war. Wahrscheinlich diente sie vor allem der Sicherung der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Freiberg und Dippoldiswalde. Nachdem die Macht der Burggrafen von Dohna im Jahr 1402 mit der Zerstörung ihrer Stammburg Dohna geschwunden war, verlor die Burg ihren strategischen Wert. Ob sie danach noch bewohnt wurde oder verfiel, ist ungewiss.

Einst umgab die Burg ein Wassergraben und ein Teich, die bis auf einen geringen Rest ca. 1840 in Wiese umgewandelt wurden. In der Nähe befand sich eine Ölmühle bzw. Ölstampfe. Das genaue Datum ihres Verschwindens ist unbekannt. Die Ruine war bis 1869 wesentlich größer, jedoch befand sie sich in einem leidlichen Zustand. In diesem Jahr brannte das benachbarte Vorwerk ab (Infotafel Nr. 23). Beim Wiederaufbau nutzte man ohne Rücksicht große Teile der Ruine als Baumaterial. Dem weiteren Verfall des Turmes wurde später Einhalt geboten, indem erfreulicherweise der Vorwerksbesitzer Wolf, der einen Teil des Vorwerks seit 1888 besaß, den Turm wieder ein Stück aufbauen und das Mauerwerk ausbessern ließ.

Im Jahr 1998 erfolgte eine weitere Sanierung der Anlage. Die Ruine der ehemaligen Wasserburg steht heute unter Denkmalschutz. Sie gilt als Wahrzeichen des Ortes und ist für die Einwohner ein wichtiges Stück Geschichte.

Luftbild der Burgruine aus 2014, Mario Hehne