Tafel 20 - Das "Hintere Vorwerk" oder die Schäferei

Das Hintere Vorwerk war ursprünglich ein Bestandteil vom Vorwerk Ruppendorf (Infotafel Nr. 23). Es diente nur zu landwirtschaftlichen Zwecken. 1586 konnte man in einem Bericht des Rittergutes Reichstädt zum Hinteren Vorwerk Folgendes lesen:

„Die Schäferei ist mit steinernen Grund und Giebel erbaut, es werden zur Zeit 500 Schafe gehalten. Ein Ochsenstall von Holz erbaut in dem 30 Ochsen stehen. Es gibt auch einen Baumgarten. Zusammen mit dem Baumgarten am Vorwerk an der Burgruine werden im Jahr drei Tonnen Obst geerntet. So findet man auch einen Krautgarten, in diesem wachsen drei Fuder Kraut“ (ein Fuder ist die Fläche, die eine Fuhre Heu ergibt).

328 Jahre war das Hintere Vorwerk im Besitz der Familie Göbel. Die Besitzer waren:
1693: Georg Zimmermann (1658 – 1722) ist Vorwerksbesitzer mit 5/4 Hufen (ca. 25 ha)
1734: Samuel Gottlieb Göbel (1703 – 1747) kauft das 1733 durch Blitzschlag abgebrannte Vorwerk von den Erben seines Schwiegervaters
1752: Johann Samuel Göbel (1733 – 1807) Erbkauf
1792: Johann Daniel Göbel (1772 – 1806) kauft von seinem Vater das Vorwerksgut
1823: Daniel Gottlieb Göbel (1793 – 1856) Erbkauf von seiner Mutter Johanna Sophia und den anderen Erben
unbek: Friedrich Wilhelm Göbel
1874: Wilhelm Gottlieb Göbel (1826 – 1887)
1888: Hermine Emilie Göbel
1894: Gustav Wilhelm Göbel (1863 – 1928)
1928: Erich Hermann Göbel (1900 – 1985)
1971: Heinz Erich Göbel (1930 – 1995)
1996: Michael und Jutta Göbel
2021: Nils Tiedemann
(Gottfried Göbel (Dresden), Chronik Ruppendorf)

Das Hintere Vorwerk. Gerold Müller 2007.