Tafel 22 - Das Rückhaltebecken
Seit dem verheerenden Jahrhunderthochwasser von 2002, das auch Ruppendorf traf, verfolgt die Gemeinde den Plan zum Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens. 2008 hatte sie ein Hochwasserschutzkonzept für das Gemeindegebiet aufgestellt, in dem das Rückhaltebecken am Langen Grundbach bereits Bestandteil war. Die Planungen für das Rückhaltebecken begannen 2010. Die Kosten für die gesamte Investition lagen bei 810.000 Euro. Davon sind 130.000 Euro in die Planung geflossen und 17.000 Euro in den Grundstückserwerb. Die eigentlichen Baukosten betrugen rund 640.000 Euro. Für Ausgleichsmaßnahmen waren 20.000 Euro vorgesehen. Für diese Hochwasserschutzmaßnahme bekam die Gemeinde eine 75-prozentige Förderung.
Dieser Damm ist eines von drei Rückhaltebecken, welche die Planer des Hochwasserschutzkonzeptes am Langen Grundbach, am Beerwalder Bach und am Höckenbach vorgeschlagen haben. Schon das Becken am Langen Grundbach wird ein Ausufern des Baches in Ruppendorf und Höckendorf vermeiden oder wenigstens abmildern. Diese Gefahr bestand immer bei starkem Regen oder bei der Schneeschmelze.
Im Juni des Jahres 2013 war Ruppendorf sogar so stark gefährdet, das man das Dorf teilweise evakuieren wollte. Der Beerwalder Bach hatte sich an einem Straßendurchlass aufgestaut.
Baubeginn für das Rückhaltebecken war im Spätsommer 2014. Der Damm ist insgesamt 154 Meter lang, misst am Fuß 45 Meter und auf der Dammkrone noch 7,50 Meter. Der Grundablass, durch den der Bach bei Niedrigwasser ungehindert fließen kann, misst 50 mal 50 Zentimeter. Er ist nicht verschließbar, weshalb es sich um ein sogenanntes ungeregeltes Rückhaltebecken handelt. Kommt mehr Wasser an, wird es im sonst leeren Becken aufgestaut. Das kann bis zu 26.240 Kubikmeter Wasser fassen und damit bis zu einem Hochwasser, wie es rein statistisch aller 20 Jahre vorkommt, für Entlastung sorgen – nicht nur in Ruppendorf, sondern auch in Höckendorf und weiteren Orten flussabwärts der Wilden Weißeritz.
Die Fertigstellung war im Sommer 2015. Solche gefährlichen Situationen wie 2013 sollte es nun nicht mehr geben.