Tafel 5 - Das Wohngebiet "Siedlung"
Die Siedlung in Ruppendorf ist ein kleines abgeschlossenes Wohngebiet, das im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erfahren hat. In der Landkarte von Oeder aus der Zeit um 1580 ist der Bereich der heutigen Siedlung als Tännigt eingetragen. Es handelte sich dabei um eine große nasse Wiese, welche von mehreren Bächen durchzogen war. In den vorliegenden Karten ab ca. 1880 ist zu erkennen, dass in diesem Gebiet Bäche begradigt bzw. verrohrt und Wiesen trockengelegt wurden. Die Grundlage für eine umfangreiche Bebauung wurde so gelegt.
Ursprünglich standen in der Tännigtwiese zwei Bauernhöfe, die vermutlich nach dem großen Brand während des Dreißigjährigen Krieges 1639 neu errichtet wurden. 1927 entstand als erster Neubau die Kraftwagenhalle an der Freiberger Straße 2, heute Sitz der Freiwilligen Feuerwehr. Sie beherbergte nicht nur Omnibusse für die Strecke Edle Krone – Ruppendorf – Dippoldiswalde, sondern auch drei Wohneinheiten. Wenige Jahre später wurden weitere Gebäude errichtet. 1934 steht im Protokollbuch der Gemeinde folgender Eintrag: „Der Erweiterung der Siedlung um fünf Doppelhäuser wird zugestimmt. Eine Bachregulierung ist erforderlich“. Das bedeutet, dass die ersten neuen Gebäude in der Zeit zwischen 1930 und 1934 entstanden sind. Die Anzahl der Gebäude hat sich seitdem auf 52 erhöht. In den 1980ern wurde die Siedlungsstraße mit großer Selbstbeteiligung der Anwohner befestigt.